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Mein Kind ist ein Schreibaby

Mein Kind ist ein Schreibaby

Dass ein Baby regelmäßig schreit, ist für Eltern keine Überraschung. Bei vielen Eltern stellt sich aber in den ersten Lebensmonaten ihres Kindes die Frage, wie viel des herzzerreißenden Weinens noch normal ist und wann es sich um ein Schreibaby handelt.

Als Mama oder Papa stößt du manchmal an deine Grenzen, deine Gefühle fahren Achterbahn. Bist du häufig mit dem anhaltenden Schreien deines Kindes überfordert, findest keine Ursachen und fühlst dich hilflos und inkompetent? Dann kann es sich bei deinem Kind um ein sogenanntes Schreibaby handeln, das kaum zu beruhigen ist und oft scheinbar grundlos durchschreit. Für die Eltern ist das ein genauso schlimmer Zustand wie für das Baby, denn das Schreien des eigenen Kindes versetzt Eltern in extreme Alarmbereitschaft und kann sogar richtig körperlich wehtun. Umso schlimmer, wenn dann nicht einmal geholfen werden kann. Die einzige Beruhigung kann dann das Wissen sein, dass du damit nicht allein bist. Denn übermäßig schreiende Babys kommen überall auf der Welt vor und ziehen sich durch alle Kulturen und Gesellschaftsschichten hindurch. Leider hat bisher noch niemand herausgefunden, woran das Schreien wirklich liegt. Und dennoch möchten wir dir hier gerne ein paar Tipps mit an die Hand geben, die dir im Umgang mit deinem Schreibaby helfen sollen.

Baby in beiger Hängematte liegend
Wenn das Baby häufig schreit und du es nicht beruhigen kannst, kann es sich um ein sogenanntes "Schreibaby" handeln

Im gleichen Atemzug wird als Synonym beim vielen Schreien oft auch der Begriff "3-Monats-Koliken" verwendet, wodurch aber ein falscher Eindruck entsteht. Denn nicht die Koliken (Blähungen) sind für das Schreien verantwortlich – ganz im Gegenteil - das Schreien zieht die Koliken nach sich. Bei dem anhaltenden und verkrampften Weinen verschluckt das Baby viel Luft, die sich wiederum im Verdauungstrakt des Säuglings ausbreitet und dadurch schlimme Beschwerden verursacht. Die Bauchschmerzen sorgen dann natürlich für noch mehr Unmut. So entsteht schnell ein Teufelskreis, der oftmals gar nicht so einfach zu durchbrechen ist.

Die 3er-Regel - Ist mein Kind ein Schreibaby?

Wenn du wissen möchtest, ob dein Säugling außergewöhnlich viel schreit, kannst du dir folgende Regel als Grundlage nehmen:

Schreit es mehr als 3 Stunden täglich, an mehr als 3 Tagen wöchentlich, über mehr als 3 Wochen? Dieser Definition nach lässt sich ein High-Need-Baby bestimmen. Beobachte das Schreiverhalten also einige Wochen und finde so heraus, ob du weitere Schritte gehen solltest.

Die Schrei-Attacken tracken- Wie ein Schreitagebuch helfen kann

ÜBRIGENS: bis zu ihrem 3. Lebensmonat schreien ca. 16% aller deutschen Babys überdurchschnittlich. Zwischen dem 3. und dem 6. Lebensmonat sind es nur noch 6%, und nach dem 6. Lebensmonat fallen nur noch 2,5% mit übermäßigem Schreien auf. Also selbst wenn dein Baby dazu zählt, kannst du damit rechnen, dass ein Ende in Sicht ist!

3er-Regel
Die 3er-Regel definiert, wann dein Baby als Schreibaby gilt

Schreibaby: Ursachen und Gründe für das Schreien

Auch wenn noch keine allgemein gültigen Ursachen für das übermäßige Schreien gefunden wurden, gibt es verschiedene Auslöser. Um deinem Kind zu helfen, solltest du es genau beobachten und versuchen, diese sogenannten Trigger auszuschließen. Manchmal hilft es allein schon, wenn ihr als Eltern des Schreikindes die Ursachen versteht und dadurch gefühlvoller und stressfreier reagieren könnt. Einige typische Gründe für dauerhaftes Schreien sind:

Schreibaby leidet unter Verdauungsbeschwerden

Auch wenn es in den meisten Fällen andersherum ist, kann es manchmal auch vorkommen, dass tatsächlich Bauchschmerzen das Schreien verursachen. Viele Säuglinge haben in den ersten Monaten Schwierigkeiten mit der Verdauung. Sie brauchen ihre Zeit, um eine funktionierende Darmflora zu entwickeln. Wenn du das Gefühl hast, dass dein Baby unter starken Bauchschmerzen leidet, solltest du deinen Kinderarzt zu Rate ziehen. Gegen die Schmerzen hilft meist auch ein einfaches Probiotikum, dass dir der Mediziner deines Vertrauens sicher gerne verschreibt.
Es gibt einige Anzeichen, die darauf hindeuten, dass der Bauch deines Lieblings schmerzt:

  • Das Baby „krümmt“ sich wortwörtlich vor Schmerzen, in dem es die Beine immer wieder anzieht und sich dabei komplett versteift
  • Oftmals spuckt das Kleine auch vermehrt
  • Übst du leichten Druck auf den Bauch deines Babys aus, fühlt er sich verhärtet an
  • In dem kleinen Bäuchlein rumort es ganz deutlich hör- und fühlbar
  • Nach dem Füttern und Wickeln weint dein Baby scheinbar grundlos und windet dabei stark
  • Während das Kleine schreit, entweicht immer wieder Luft aus dem Darm

Natürlich gibt es Einiges, was du auch zu Hause für dein Baby tun kannst. Beispielsweise bietet die Naturheilkunde einige bewährte Mittel gegen Blähungen und eine Babymassage kann helfen, den Druck im Bäuchlein abzubauen. Auch Wärme tut dem Kleinen gut.

Schreibaby ist überempfindlich

Genauso wie manch erwachsene Menschen kann auch dein Baby eine sehr sensible Person sein. Es reagiert dann besonders stark auf Reize von außen, wie etwa Geräusche oder Gerüche.

Während der Zeit im Mutterleib wurde dein kleiner Schatz wohl von dir behütet und von allen störenden äußeren Einflüssen abgeschirmt. Versuche, dich in dein Baby, für das noch alles neu und erschreckend ist, hineinzuversetzen. Auf viel Besuch, Lärm oder andere heftige Reize kannst du vielleicht deinem Baby zuliebe dann eine Weile verzichten und es sanft und langsam an die laute, schnelle und grelle Welt gewöhnen.

Schreibaby hat Regulationsstörungen

Manche Kinder können sich selbst schnell und einfach beruhigen. Bei anderen wiederum scheint das überhaupt nicht zu klappen. So bringt jeder Mensch seine Art und persönlichen Schwierigkeiten mit, auch wenn er noch so klein ist. Wenn dein Baby Probleme damit hat, sich selbst zu regulieren und nach Aufregung wieder zu beruhigen, dann äußert es seinen Unmut darüber vielleicht durch Geschrei. Gib deinem kleinen Baby einfach ein bisschen Zeit, diese wichtige Selbstregulation zu lernen. Auf diesem Weg solltest du dein Kleines allerdings begleiten, denn nichts ist für ein Baby traumatischer als zum Schreien allein gelassen zu werden.

Teufelskreis Elternreaktion

Ihr als Eltern habt großen Einfluss darauf, wie dramatisch euer Baby eine Situation einschätzt. Natürlich macht ihr euch Sorgen und wollt eurem Säugling helfen! Aber ständig wechselnde Beruhigungsversuche und Strategien führen dazu, dass euer Baby noch mehr verunsichert und gestresst ist. Du und dein Baby, ihr schaukelt euch oft gegenseitig in nervliche Höhen und macht es euch dadurch schwer, in die dann besonders wichtige Entspannung zu finden.

Schreibaby leidet unter anderen körperlichen Beschwerden

Bevor ein oft schreiendes Baby als Schreibaby abgestempelt wird, sollten alle möglichen körperliche Ursachen vom Arzt ausgeschlossen werden! Denn es kann gut sein, dass dein Kind unentdeckte Schmerzen hat, mit denen es sich quält und die es nicht zeigen kann. Beispielsweise kann es an Sodbrennen leiden, das durch den Milch-Reflux verursacht wird. Vielleicht ist die Ursache auch eine Mittelohrentzündung, dies ist häufig während der kalten Jahreszeit der Fall. Erinnere dich außerdem an die Geburt zurück. Gab es Komplikationen? Denn auch etwaige Blockaden oder sogar ein Leistenbruch verursachen schlimme Schmerzen.

Schreibaby beruhigen: Hilfreiche Tipps

Es ist ein natürlicher Instinkt, deinem Schreibaby gleich zur Hilfe zu eilen und nichts unversucht zu lassen, um das Baby zu beruhigen. Einiges hat sich bereits bei vielen Eltern bewährt, um den schreienden Säugling zumindest zeitweise zu beruhigen.

Teste dich am besten in aller Ruhe durch unsere folgenden Tipps. Wie bereits erwähnt, solltest du jedoch immer nur eine Sache pro Schreikrampft versuchen, denn zu viel herumprobieren trägt nur zur Unruhe des Babys bei.

Schreibaby beruhigen Tipp 1: Sorge für gleichbleibende Geräusche

Das kann ein gesungenes Lied sein, eine Spieluhr oder ruhige Musik. Sogar das Rauschen einer Spül- oder Waschmaschine könnte beruhigend wirken. Auch Naturgeräusche (notfalls von einer CD abgespielt) wie Regen, ein Bach oder das Meeresrauschen wirken wahre Wunder. Die Töne geben Sicherheit, weil sie konstant und zuverlässig sind. Ähnlich wie das Rauschen von Mutters Blut oder ihr Herzklopfen, die das ungeborene Baby gewohnt war. Hast du schon einmal etwas vom „Weißen Rauschen“ (engl. „White Noise“) gehört? Dabei handelt es sich um eintönige Geräusche, zusammengesetzt aus mehreren hörbaren Frequenzen, die unangenehme Störgeräusche überlagen sollen. Auch das könnte eine Alternative sein, die dein Kind zur Ruhe bringt und letztlich dafür sorgt, dass es einschlafen kann.

Schreibaby beruhigen Tipp 2: Eindrücke reduzieren

Die wichtigsten Maßnahmen, um das Baby zu beruhigen sind ganz einfach: Lichtquellen dimmen oder reduzieren, keine plötzlichen und lauten Geräusche machen und alle Handlungen langsam und vorsichtig vornehmen. Sensible Babys reagieren auch oft auf stark duftende Pflegeprodukte oder kratzige Kleidung mit lautstarkem Unmut.

Schreibaby beruhigen Tipp 3: Stillen

Nahrung und Körperkontakt zugleich, das macht für ein Baby das Stillen zu einem Allheilmittel. Denn auch Einsamkeitsgefühle und Hunger können Schreien verursachen. Manchmal kann das Schreiproblem wirklich so simpel zu lösen sein. Anders kann sich das kleine Kind schließlich noch nicht ausdrücken, um seine Bedürfnisse anzumelden.

Schreibaby beruhigen Tipp 4: Pucken

Auch das feste Einwickeln in weiche Tücher kann Schreibabys beruhigen. Das geht mit einfachen Tüchern oder einem speziellen Pucktuch. Dem Baby vermittelt das Pucken die Enge und Geborgenheit, die es aus dem Mutterleib gewohnt ist und ihm hier draußen in der Welt fehlt. Mit allzu viel Bewegungsfreiheit sind viele sehr kleine Babys daher noch überfordert und fühlen sich unsicher oder gefährdet.

Schreibaby beruhigen Tipp 5: Babymassage oder Bad

Je nach Vorlieben des Kindes kann ein warmes Entspannungsbad sehr beruhigend sein. Wenn du ein wasserscheues Baby hast, versuchst du es besser mit einer sanften Entspannungsmassage.

Schreibaby beruhigen Tipp 6: Akzeptieren

Das liest sich sehr einfach, ist aber der schwierigste Punkt. Zugleich aber auch der Wichtigste, denn von deiner Stimmung hängt so viel ab! Bist du gereizt oder genervt und fühlst dich hilflos, wird dein Baby das spüren und sich immer weiter in das Schreien hineinsteigern. Je mehr du dich selbst entspannst und hinnimmst, dass dein Kind jetzt vielleicht einfach schreien muss, desto leichter wird es sich von seiner sicheren, gelassenen Mama irgendwann beruhigen lassen.

Vorsorge für das Schreibaby

Weißt du schon, dass dein Baby übermäßig schreit und möchtest auch in den ruhigen Zeiten etwas tun, um künftige Schreikrämpfe zu entkräften? Dafür ist vor allem viel Körperkontakt im Alltag hilfreich. Wenn Babys viel am Körper getragen und gehalten werden, fühlen sie sich geborgen und finden weniger häufig Gründe, sich aufzuregen.

Außerdem kannst du die besten Voraussetzungen schaffen, damit sich dein Baby die meiste Zeit einfach pudelwohl fühlt. Finde eine für euch optimale Füttertechnik, stelle regelmäßige Bäuerchen sicher, achte auf deine eigene Ernährung, solange du stillst und setze dein Baby keinem Zigarettenrauch aus (weder dem des Partners noch von Besuchern).

Ein geregelter, zuverlässiger Tagesablauf kommt der ganzen Familie zu Gute, aber auch ein Baby fühlt sich darin sicher. Es entwickelt schnell ein Gespür für wiederkehrende Aktionen und Rituale und ist weniger überfordert mit all dem Neuen auf dieser Welt außerhalb des Bauches von Mama. Zu guter Letzt solltest du daran denken, dir rechtzeitig Hilfe zu holen, wenn dir alles über den Kopf wächst. Du darfst dein Baby ruhig eine Weile dem Papa, der Oma oder einer erfahrenen Freundin anvertrauen, um selbst wieder Kraft zu schöpfen! Kümmere dich frühzeitig darum, dass deine Lieben wissen, wie anstrengend es gerade bei euch ist. Dann können sie sich bereithalten, um helfend einzuspringen.

Auch, wenn die Nerven blank liegen: Schreibabys nicht schütteln! Niemals.

„Hör endlich auf zu weinen!“ - Und dann ist da dieser eine Moment, in dem Mama oder Papa die Nerven verlieren und ihr Baby schütteln. Das ist wohl das Gefährlichste, was Eltern ihrem Kleinen antun können, denn dabei wird der Kopf vor- und zurückgeworfen, wodurch erhebliche Schäden am Gehirn des Schützlings entstehen. Im Fachjargon spricht man von einem Schütteltrauma, bei dem es zu Hirnblutungen durch Risse feiner Blutgefäße kommt. Sich dadurch ansammelndes Blut übt Druck auf das Gehirn aus - mit schlimmen Folgen für den Säugling: ein Schütteltrauma kann zu bleibenden Schäden, Behinderungen oder im schlimmsten Fall sogar zum Tod führen.

In Deutschland werden jährlich rund 100 bis 200 Fälle behandelt, die Dunkelziffer liegt dabei allerdings deutlich höher. Gut die Hälfte der Babys oder sogar Kleinkinder überleben das Schütteltrauma nicht. Für 10 bis 20 Prozent der kleinen Patienten geht die Sache gut aus, sie können ohne bleibende Schäden nach Hause. Die übrigen 50 bis 70 Prozent leiden beispielsweise unter

  • Schreckhaftigkeit, Apathie oder Unruhe und Trinkschwäche
  • Krampfanfälle und Erbrechen
  • Erblinden
  • Langfristige Entwicklungsstörungen in Sprache und Motorik
  • Atem- und Herzrhythmusstörungen

Wenn du als Elternteil merkst, dass dein Aggressionspotential unkontrollierbar steigt, legen wir dir dringend ans Herz dein Baby wiederum so schnell wie möglich an eine andere Person abzugeben oder es für einen kurzen Moment abzulegen. Verschaffe dir Raum, atme durch und sammle deine Gedanken. Mach dir bewusst, dass deine Gefühle in dieser Situation nichts mit deiner Befähigung als Mama oder Papa zu tun haben, das ist eine A U S N A H M E S I T U A T I O N.

Dein Kind ist ein Schreibaby - hier finden Eltern Hilfe

Wenn du dich überfordert fühlst, nicht weiterweißt und Angst hast, den letzten Nerv zu verlieren, dann hole dir Hilfe! Du kannst dich mit deinen Sorgen an den Kinderarzt wenden, der dich an sogenannte Schreiambulanzen weiter verweisen kann. Dort kennt man sich mit Schreikindern aus und kann dich unterstützen. Ebenfalls hilfreich sind Selbsthilfegruppen betroffener Eltern, in denen sich gegenseitig Mut zugesprochen und praxiserprobte Tipps ausgetauscht werden können.

Es gibt außerdem Beratungsstellen der Gesellschaft für seelische Gesundheit in der frühen Kindheit e.V. (www.gaimh.de). Dort kannst du dich umfangreich informieren und dich persönlich beraten lassen. Eine weitere nützliche Organisation ist das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (www.elternsein.info). Du musst diese schweren Monate also nicht allein durchstehen!

Viele hilfreiche Tipps findest du auch in diesem Video.

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